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Selen - wichtiges Spurenelement

Was ist Selen?

Selen ist ein Spurenelement, das im Körper zwar nur in geringen Mengen vorkommt, für verschiedene Prozesse aber unabkömmlich ist. So spielt es unter anderem eine Rolle in der Immunabwehr und nimmt Einfluss auf die Schilddrüsengesundheit. Auch das Nervensystem braucht ausreichend Selen für eine volle Funktionsfähigkeit. Damit beeinflusst Selen weite Teile fast aller körperlichen Aktivitäten. Die Serotonin Produktion (Glückshormon) im Hirn ist ebenfalls teilweise von einer ausreichenden Selenversorgung abhängig.


Der größte Anteil ist in den Muskeln wiederzufinden; unter anderem aber auch in Herz, Leber und Nieren.


Selen ist nicht gleich Selen. Grundsätzlich kann zwischen organischem und anorganisch gebundenem Selen unterschieden werden. Selenmethionin wird dem organischen Selen zugeordnet, während Natriumselenit ein anorganisches Selen ist. Beide Formen können vom Körper verwertet werden. Während Natriumselenit schneller aufgenommen wird, verbleibt Selenmethionin für den Organismus länger verfügbar. Selenmethionin hat zudem eine höhere Bioverfügbarkeit.


Hinweis: Selen wird durch erhitzen und starkes Verarbeiten in den Lebensmitteln oxidiert und somit weniger verfügbar für unseren Körper. Deshalb sollte die Ernährung einen hohen Rohkostanteil haben.


Wirkung von Selen?

Das Spurenelement Selen erhöht mit seiner Wirkung das körperliche Wohlbefinden sowie die Vitalität. Es aktiviert die Bildung von Glutathionperoxidase, die die Erythrocyten vor der Oxidation (Einwirkung von Peroxyden) schützt. Damit ist auch die schon genannte Wirkung als Antioxidans begründet, die Selen in Zusammenwirkung mit Vitamin C und E ausübt.


Die Eigenschaft als Antioxidans ergibt die schützende Wirkung von Selen gegen Krebs und Herz- bzw. Gefäßerkrankungen (Herzinfarkt und Schlaganfall).

Insbesondere konnte die Keshan-Krankheit (Kardiomyopathie) durch Selengaben verhindert und diese als echte Selenmangel-Erkrankung erkannt werden. Damit war aber auch die Erfahrung verbunden, dass Selen vor Erkrankungen von Herz und Gefäßen schützt.


Bei der Behandlung der Kashin-Beck-Krankheit (Osteochondropathie, tritt in Regionen mit endemischem Selenmangel auf), die zu Gelenksdeformationen führt, konnte mit ausreichender Selengabe die Krankheit verhindert oder deren Verlauf abgeschwächt werden. Damit ist nachgewiesen, dass Selen auch bei Knochenaufbau wirkt und beim Wachstum unerlässlich ist.


Selen ist für die Jungerhaltung des Gewebes wie auch die Elastizität des Unterhautgewebes verantwortlich, weil es die »Alterung aus der Oxidation« im Zusammenwirken mit Vitamin E als Zellschutz­vitamin verhindert. Bei Beschwerden in den Wechseljahren mildert die Einnahme von Selen die Hitzewallungen.


Ebenso kann die Seleneinnahme Leberfunktionsstörungen vermindern oder vorbeugen sowie bei rheumatischen Erkrankungen den Verlauf mildern. Es besteht ein Zusammenhang zwischen Selenspiegel und Rheumaschüben. Denn das Selen beschleunigt den Abbau giftiger Schwermetalle im Körper. Das kann dann in Folge verhindern, dass solche Metalle verschiedene Krankheiten auslösen.


Auch bei grauem Star ist ein ­Selenmangel eine Mitursache für die Erkrankung. Das hat man herausgefunden, als man statistisch Selen-Mangel-Gebieten analysierte. Und daher kann man dieser häufigen Erkrankung der Augen auch durch die Gabe von Selen vorbeugen.


Da Selen auch, wie oben erwähnt, bei der Serotonin-Produktion im Hirn mitwirkt, kann Selen einen positiven Einfluss auf depressive oder melancholische Zustände haben.


Vorkommen

Brokkoli, Knoblauch, Kleie (110mcg), Kokosnüsse (810mcg), Leber, Meeresfrüchte (140mcg), Niere, Paranüsse (100mcg), Pistazien (450mcg), brauner Reis, Steinpilze(100mcg), Tomaten, Thunfisch (130mcg), Weizenkeime (60mcg) und Zwiebeln sind reichhaltige natürliche Quellen (die Angaben des Mineralstoffgehaltes in der Klammer beziehen sich auf 100g Nahrungsmittel.


Eine wechselnde Ernährung sichert die Zufuhr fast aller Spurenelemente, aber oftmals nicht in der auf Dauer erforderlichen Dosierung. Dies gilt für das Selen und die bisher beschriebenen Spurenelemente Zink und Mangan. Selen ist übrigens hitzeempfindlich und wird in seiner Wirkung durch die industrielle Lebensmittelbearbeitung reduziert.


Anorganisches Selen ist in der Natur in vier Oxidationsstufen vorhanden: Selenat, Selenit, elementares Se und Selenid in absteigender Reihenfolge des Redoxstatus. Diese Formen werden von allen biologischen Systemen in bioverfügbarere organische Formen umgewandelt, hauptsächlich als die beiden Selenoaminosäuren Selenocystein und Selenomethionin.


Selen Mangel

Selenmangel ist weit verbreitet.

Während ein Selenmangel in Amerika und Kanada eher selten ist, kommt er in Europa häufiger vor. Hier sind die Böden so selenarm, dass auch Landwirte Ihren Nutztieren selenangereichertes Futter geben oder das Grünland mit Selen düngen müssen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Deshalb kann eine Nahrungsergänzung in dieser Region auch bei Menschen sinnvoll sein. In Finnland werden wegen selenarmer Böden schon seit den 1980er Jahren regelmässig selenhaltige Düngemittel ausgebracht. In Deutschland ist das routinemässig noch nicht der Fall.


8 von 10 Menschen in Mitteleuropa haben Selenmangel. Untersuchungen zeigen, dass bei Selenmangel beim Menschen rasch ein Verlust an Vitalität eintritt (Immunabwehr und Zellalterung).


Bei einem Selenmangel kommt es automatisch zu einer Umverteilung der Selenspeicher. Das wenige vorhandene wird nun bevorzugt in jene Gewebe und Organe eingebaut, die der Aufrechterhaltung wichtiger Körperfunktionen dienen.


Hierzu zählen in erster Linie die Hypophyse, die Zirbeldrüse, die Schilddrüse, die Nebenschilddrüsen, die Bauchspeicheldrüse und die Nebennieren.


Aber auch die Fortpflanzungsorgane sowie das zentrale Nervensystem müssen unbedingt mit Selen versorgt werden, um ordnungsgemäss funktionieren zu können.

Männer haben einen höheren Bedarf an Selen. Beim Mann konzentriert sich fast die Hälfte der Selenmenge im Köper in den Hoden und jenen Bereichen der Samenleiter, die der Prostata am nächsten liegen. Selen bewirkt eine Erhöhung der Spermamenge und steigert somit die männliche Fruchtbarkeit, wird allerdings mit der Samenflüssigkeit ausgestoßen und geht so dem Körper verloren.


Besondere Lebensumstände können zudem zu einem erhöhten Bedarf führen. In Zeiten hoher körperlicher oder psychischer Belastung, bei Stress und vor allem während der Schwangerschaft und Stillzeit benötigt der Körper vermehrt Selen. Einen gesteigerten Bedarf haben ebenso Menschen mit chronischen Verdauungsstörungen. Wenn Sie zu diesen Risikogruppen für einen Selenmangel gehören, können Sie besonders von einer Ergänzung der täglichen Ernährung mit Selen profitieren.



Selen Bedarf

Als erstes sollten Sie natürlich möglichst viele selenreiche Lebensmittel in Ihre Ernährung integrieren.


Zu den besten pflanzlichen Selenquellen zählen Paranüsse, Kokosnüsse und Kokosflocken sowie Sesam. Aber auch Hülsenfrüchte, Knoblauch, Steinpilze, Sonnenblumenkerne, Hirse und Vollkorngetreide sind gute Selenlieferanten.


Aus tierischer Herkunft gelten Rind-, Kalb- und Hühnerfleisch, Eigelb, Hering, Hummer, Thunfisch, Rotbarsch und Forelle als gute Selenquellen.


Da ein erhöhter Tagesbedarf, wie er beispielsweise im Krankheitsfall gegeben ist, alleine über den Verzehr selenreicher Lebensmittel kaum abzudecken ist, können Sie Selen zusätzlich auch als Nahrungsergänzung einnehmen (wenn Ihre Blutwerte einen entsprechenden Mehrbedarf gezeigt haben).


Als ausgezeichnete Selenquelle gelten dabei die leicht bioverfügbaren organischen Selenverbindungen, wie sie in der Selenhefe zu finden sind. Hier ist das Selen an Aminosäuren gebunden, so dass das Spurenelement leichter in die Zelle gelangen kann.


Selenhefe enthält gleich verschiedene organische Selenverbindungen, die sich gegenseitig in ihren Wirkmechanismen unterstützen und ergänzen.


Doch Vorsicht! Regelmässige und dauerhafte Selengaben ab etwa 300 bis 800 Mikrogramm pro Tag (je nach persönlichem Status und je nach persönlicher Ernährung) können eine toxische Wirkung erzeugen. Daher sollten es mit der Selen-Einnahme keinesfalls übertreiben und nicht mehr als 200 Mikrogramm pro Tag zu sich nehmen und auch nur dann, wenn zuvor ein Mangel festgestellt wurde.



Risiken?

Selenvergiftungen aus Überdosierungen (ab ca. 2400 mcg) kommen nur bei mehrmonatiger Einnahme der 100-fachen normalen Tagesdosis vor. Überdosierungen zeigen sich durch Erkrankungen des Magen-Darmtraktes, knoblauchähnlichen Atemgeruch, metallischen Geschmack im Mund und gelbliche Haut.




Quellen:

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